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ODP – ein weiterer wichtiger Schritt digitaler Infrastruktur

27.6.2014 , , , , , , , , , ,

Martin Kaltenböck

Martin Kaltenböck (Lizenz: CC-BY)

Das Open Data Portal Österreich (ODP), welches am 1. Juli 2014 unter opendataportal.at seinen Betalaunch erfährt, schließt eine wichtige Lücke in der digitalen Infrastruktur in Österreich.

Immer häufiger werden Stimmen laut, dass Open Data nicht auf OGD, also Open Government Data / offene Daten seitens der Regierungen, beschränkt sein kann, sondern auch Daten von Wirtschaft, Wissenschaft, sowie NGO/NPO, der Zivilgesellschaft und des GLAM Sektors (Galerien, Bibliotheken (Libraries), Archive und Museen) geöffnet und als Open Data bereitgestellt werden sollen.

Diese Diskussion ist nicht auf Österreich beschränkt, sondern eine europäische und auch eine weltweite – und doch sind Open Data Portale, die Nichtregierungsdaten anbieten, bis heute so gut wie nicht existent.

Das ODP Österreich wird als “Schwesternportal” zu data.gv.at, dem nationalen österreichischen Datenkatalog betrieben und seitens des Bundeskanzleramtes und der Cooperation OGD Österreich aufgesetzt. Konzipiert und umgesetzt wurde es von der Open Knowledge Foundation Österreich, der Wikimedia Österreich und der Cooperation OGD Österreich, weiterentwickelt und betrieben wird es in Zukunft in enger Zusammenarbeit mit data.gv.at.

Damit setzt Österreich durchaus (wieder) Maßstäbe im internationalen Open Data Umfeld – denn wie erwähnt sind Datenkataloge, welche nicht von Regierungen und Verwaltungen gespeist und betrieben werden, rar gesät. Nach der Verleihung des European Data Innovator (EDI) Awards an den ehemaligen CIO der Stadt Wien Johann Mittheisz und dem Wiener Open Data Team im April 2014 seitens der für die Digitale Agenda zuständigen EU Kommissarin Neelie Kroes, sowie dem Gewinn des 1. Preises beim UN Public Sector Award für data.gv.at im Juni 2014, kann dies der nächste große Erfolg der österreichischen Open Data Community werden.

Doch viel wichtiger als alle diese Preise oder Ehrungen ist, dass das ODP einen ganz wichtigen Baustein in der österreichischen digitalen (Daten) Infrastruktur darstellt – denn in einem Zeitalter der Datenwirtschaft (beispielsweise stellt McKinsey in einem Report den Bereich Open Data als einen Wirtschaftsfaktor mit einem Potential von 3 Trillionen US Dollar in 7 Sektoren dar) ist die Dateninfrastruktur ein zunehmend an Bedeutung gewinnender Standortfaktor.

Wie wir diese digitale Infrastruktur nutzen und weiterentwickeln werden, wird sich in den kommenden Monaten und Jahren erst zeigen – denn das ODP hängt, wie Open Data generell, stark von der aktiven Teilnahme ALLER Stakeholder ab. So bringt ein ODP nur wenig, wenn nicht laufend viele und vor allem relevante Daten aus allen Bereichen eingestellt werden. Das gleiche gilt für die Developer Community aber auch Wissenschaft und Wirtschaft oder den Datenjournalismus – wenn sie das Portal nicht entsprechend annehmen und die Daten nutzen, um etwa innovative Anwendungen zu kreieren, kann es auch keine echte Kraft entwickeln.

Die Schwesterportale ODP Österreich und data.gv.at bauen heute schon auf demselben Technologiestack auf (CKAN, WordPress, solR) und werden in Zukunft unter enger Absprache parallel weiterentwickelt, sowie mit weiteren relevanten Open Data Aktivitäten, wie beispielsweise dem LOD Pilot Österreich (Linked Open Data Pilotproject Österreich) der Semantic Web Company, erweitert bzw. ergänzt. Auch eine Erweiterung in Richtung D-A-CH Raum (Deutschland und der Schweiz) ist angedacht, um hier Synergien im deutschsprachigen Raum entsprechend zu nutzen.

Wir befinden uns also gerade in einer äußerst dynamischen und spannenden Zeit der Datenwirtschaft – geprägt von Schlagworten wie Big Data oder Open Data oder Linked Data. Ich bin sehr gespannt, wohin die Reise geht und freue mich darauf, aktiv daran mitzuarbeiten.

Ich wünsche dem Open Data Portal (ODP) Österreich alles Gute!

Martin Kaltenböck, Managing Partner & CFO der Semantic Web Company und Member des Executive Board der Open Knowledge Foundation Österreich und dem Advisory Council der Open Knowledge (UK).

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