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Erdbeobachtung: Satelliten-Daten kostenfrei abrufbar

7.6.2016 , , , , ,

Seit Ende Mai sind die Erdbeobachtungs-Daten der Sentinel-Satelliten in Österreich öffentlich und kostenlos unter als API auf www.data.gv.at zugänglich. Die vier Sentinels der Europäischen Weltraumagentur ESA, die bislang in die Erdumlaufbahn geschickt wurden, liefern rund um die Uhr Daten über die Erdoberfläche, die Meere und die Atmosphäre. Diese werden von zahlreichen österreichischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen genutzt. Mit dem Online-Portal „Sentinel National Mirror Austria“ steht nun ein Hochgeschwindigkeits-Zugang für die Datenströme zur Verfügung. Das Projekt ist eine Kooperation von Infrastrukturministerium (bmvit), Wissenschaftsministerium (BMWFW) und in Umsetzung der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

Im Rahmen des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus werden bis 2021 eine Reihe von „Sentinel“-Satelliten (englisch für „Wächter“) in die Erdumlaufbahn gebracht. Dabei treffen schon jetzt täglich rund saechs Terabyte an Daten von den Satelliten ein. Die Teilnahme Österreichs am Copernicus-Programm ist auf die Initiative des Infrastrukturministeriums zurückzuführen. Minister Jörg Leichtfried dazu: „Wir können damit die Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit beobachten: Wo Schnee liegen bleibt, wie sich Gletscher verändern, wie hoch die Wasserpegel stehen oder wie das Land genützt wird. Aber auch Details zu Luftqualität, Waldzustand oder Wasserverschmutzung werden erfasst. Die Daten bieten österreichischen Hochschulen, Forschungsinstituten und Unternehmen neue Möglichkeiten. Damit schaffen wir eine handfeste Grundlage für unsere Umwelt- und Klimapolitik.“ Das Infrastrukturministerium investiert insgesamt drei Millionen Euro in Projekte zur Auswertung und Nutzung der Sentinel-Daten.

Großer Nutzen für Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Österreich

Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner sieht im neuen Sentinel National Mirror Austria einen vielfältigen Nutzen für Österreich: „Die ersten vielversprechenden Projekte mit den neuen Daten laufen bereits, zum Beispiel in der Klimaforschung. Durch die Open Data Politik, also den offenen und kostenlosen Zugang, werden in den nächsten Jahren aber neben der Wissenschaft auch viele andere Bereiche wie Bildungsprojekte und die Wirtschaft enorm profitieren. Die in Österreich geschaffenen Infrastrukturen zum Empfang und zur Nutzung der Daten sind auch im europäischen Kontext beachtlich und werden dem Land als High-Tech Standort in den nächsten Jahren und Jahrzehnten von großem Nutzen sein.“

Täglich mehrere Billionen Byte Satelliten-Daten

Der „Sentinel National Mirror Austria“ wurde im Jänner 2016 ins Leben gerufen. „Schon jetzt sind es täglich sechs Billionen Byte Daten, welche die ZAMG direkt von der Europäischen Weltraumbehörde bezieht und erstprozessiert. Damit ist die Erdbeobachtung – die noch vor wenigen Jahrzehnten unscharfe und grob aufgelöste Aufnahmen der Erde lieferte – endgültig im Big-Data Zeitalter angekommen“, so Gerhard Wotaw, Projektleiter für Copernicus-Aktivitäten der ZAMG.

ORF Beitrag zur Veröffentlichung: https://www.sentinel.zamg.ac.at/cms/news/video

© ORF 2016

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